Kleinblittersdorf. Sandra Becker und Markus Gaffga sind fleißig auf den Feldern neben dem Wintringer Hof in Kleinblittersdorf unterwegs. Sie sind zwei von 150 Menschen, die für den Verein Lebenshilfe Obere Saar auf dem Wintringer Hof arbeiten. Sandra Becker und Markus Gaffga ernten Äpfel von einem der insgesamt 5000 Obstbäume auf den acht Hektar Land, die zum Hof gehören.
„Ich liebe diese Arbeit. Wir sehen das ganze Jahr, was an den Bäumen wächst und kümmern uns um das Obst. Jetzt werden wir belohnt“ sagt Markus Gaffga. „In den Blumentöpfen, die an den Bäumen hängen ist Stroh und dort leben Ohrenschleifer. Diese fressen die Läuse, die sich an den Äpfeln zu schaffen machen wollen. Hier ist alles Bio“, erklärt Sandra Becker.
Die Apfelernte ist der erste Schritt zu einer der größten Einnahmequellen des Hofes. 180 000 Liter Bio-Apfelsaft produziert die Lebenshilfe im Jahr auf dem Wintringer Hof. In dieser Woche lief die Apfelproduktion auf Hochtouren. Sieben Tonnen Äpfel können an einem Tag zu 4000 Liter Saft verpresst werden. „Wir haben im Jahr 2018 einen Millionen-Betrag in eine ganz neue Anlage investiert. Wir verkaufen unseren Saft direkt auf dem Hof oder in Lebensmittelmärkten in der Region“, sagt Mike Kleinbauer, der Leiter des Wintringer Hofes.
Manuel Jungmann ist Gruppenleiter der Obst-Abteilung und weiß genau, wie der Bio-Apfelsaft entsteht. „Zunächst werden die Äpfel gewaschen, danach gerappt und gemust. Über die Maische-Pumpe kommt alles in die Presse. Anschließend werden in einer Zentrifuge die Trübstoffe vom Saft getrennt. Der Saft wird etwa eine Minute lang auf 80 Grad erhitzt und anschließend in Flaschen abgefüllt. Wir sind etwa 20 Leute, die sich vom Pflücken der Äpfel bis zum Etikettieren der Flaschen um alles kümmern“, berichtet Manuel Jungmann.
Seit etwa 20 Jahren wird auf dem Wintringer Hof Bio-Apfelsaft produziert. Im Jahr 2018 wurde der Produktionsumfang mit der neuen Anlage verdreifacht.
Text und Fotos: Heiko Lehmann