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So war der World Cleanup Day in Kleinblittersdorf

Kleinblittersdorf. Zum mittlerweile dritten Mal wurde die Aktion von Pro-Biosphäre - Aufräumen im Bliesgau organisiert. Dieses Mal war die Gemeinde Kleinblittersdorf sogar offiziell zertifizierte Gemeinde des World Cleanup Day! Leider lag die Teilnehmendenzahl mit nicht mal 25 Personen in vier Ortsteilen, weit unter der Zahl des letzten Jahres - 2021 haben in fünf Ortsteilen mehr als 100 Personen teilgenommen.

In Kleinblittersdorf trafen sich auf dem P&R-Parkplatz an der Freundschaftsbrücke immerhin 15 Personen, die sich bereit erklärten, den Müll im Ortsteil aufzusammeln. In Bliesransbach und Auersmacher waren es jeweils lediglich 2 und auch Hanweiler kam nur auf 3 Teilnehmende. Sitterswald hat dieses Jahr nicht teilgenommen.

Auf dem P&R-Parkplatz war eine Aufräumaktion bitter nötig. Hier wurde richtig viel Verpackungsmüll und Flaschen aus den Büschen geholt. Einige der Teilnehmenden verteilten sich dann über den Ort (Richtung Auersmacher und Richtung Freibad), andere sammelten entlang der L254 den Müll auf. Aber im Grunde hatte man mit dem Aufräumen rund um den Bahnhof schon genug zu 

 

tun. Auch wenn die Zahl der Helfenden nicht so hoch war wie im letzten Jahr, so konnte innerhalb der drei angesetzten Stunden viel aufgesammelt werden. In Kleinblittersdorf wurde in den verschiedenen Teilen des Ortes knapp 115 Kilo gesammelt was insgesamt 14 gefüllten Müllsäcken entspricht.

In diesem Jahr lag erneut der Fokus auf der Verschmutzung durch weggeworfene Zigarettenstummel. Durch eine Aktion mit Kreide wurde auf die Problematik hingewiesen. Rund um die Freundschaftsbrücke und auch auf der Brücke selbst wurden die aufgesammelten Zigarettenstummel durch einen Kreise-Smiley ersetzt. Warum??? Wenn die Kippen nur aufgesammelt werden, sind sie weg und keinem fällt es auf, dass überhaupt welche auf dem Boden lagen.

Tauscht man die Kippen nun gegen Smileys, aus, erreicht es zumindest Aufmerksamkeit und der eine oder die andere denken vielleicht kurz über die Problematik nach.

Die Ausbeute war erneut erschreckend:

An den Bänken vor der Freundschaftsbrücke konnten in kurzer Zeit mehr als 750 Kippen- und andere Stummel aufgesammelt werden. Die Zahl hätte gewiss auch in den vierstelligen Bereich gesteigert werden können.

Auf der Freundschaftsbrücke selbst wurden 477 Kippen aufgesammelt. Ein ordentlicher Windstoß hätte die Stummel in die Saar geblasen, die letztlich als Mikroplastik im Meer gelandet wären.

Bedenkt man, dass ein Zigarettenstummel mit den enthaltenen Giftstoffen ca. 40 Liter Wasser verschmutzen kann, lässt sich hochrechnen, dass die aufgesammelten Kippen knapp 50.000 Liter Wasser verschmutzt hätten oder bereits haben…

 

In den drei Stunden konnte nur einen Bruchteil des Mülls im Ort aufgesammelt. Leider waren bis auf wenige Teilnehmer nur einige aus Kleinblittersdorf anwesend - und dies waren größtenteils Personen, die sich bereits im Natur- oder Umweltschutz engagieren.

Insgesamt scheint das Thema in Kleinblittersdorf nicht angekommen zu sein.

Danke an alle, die bei der Aktion dabei waren und den Ort zumindest für kurze Zeit etwas vom Müll der Allgemeinheit befreit haben. Allen voran den Mitgliedern des Dorfentwicklungsvereins, dem Biosphärenzweckverband, dessen Mitarbeiter nicht nur geholfen haben, sondern auch die Verpflegung zur Verfügung gestellt haben und den weiteren freiwilligen Helferinne und Helfer.

Man kann nur hoffen, dass die Beteiligung im kommenden Jahr wieder besser wird!

Text und Fotos: Sebastian Haßler (Cleanup Saarland und Naturschutzbeauftragter Kleinblittersdorf)