Kleinblittersdorf. „Ich wusste gar nicht, dass es Insekten gibt, die nur auf dem Rücken schwimmen. Das habe ich bei einer Gewässeruntersuchung gelernt. Es ist sehr spannend, was es bei uns in der Natur so alles gibt“, erzählte der neunjährige Noah Dehnhart aus Großblittersdorf am vergangenen Donnerstag im Robert-Jeanrond-Bürgerpark in Kleinblittersdorf.
Die achtjährige Rania Katte war vor zwei Jahren schon dabei, als in dem kürzlich von den Vereinten Nationen ausgezeichneten Park eine Eidechsenburg gebaut wurde. „Wir haben ein tiefes Loch gegraben und es danach mit Sträuchern und Steinen aufgefüllt. Jetzt fühlen sich hier bei uns auch die Eidechsen wohl“, erklärte die Achtjährige.
Der Nachwuchs an der Oberen Saar ist sehr interessiert an der heimischen Natur. Das fiel auch Rebekka Nadig in den vergangenen Jahren immer mehr auf. Sie ist im Verein Dorfentwicklung Kleinblittersdorf und in der Ortsgruppe Fechingen-Kleinblittersdorf des Naturschutzbundes (Nabu) aktiv. „Die Kinder sind mit großer Begeisterung dabei, wollen viel über die Natur wissen und auch selber mit anpacken. Wir wollten schon im Frühjahr eine Nachwuchsgruppe gründen, doch da wurden wir vom Coronavirus ausgebremst“, sagte Rebekka Nadig.
Am vergangenen Donnerstag hat es nun endlich geklappt. An der Oberen Saar gibt es nun eine Naturschutz-Jugendgruppe (Naju) Fechingen-Kleinblittersdorf. Es ist die erste Nachwuchsgruppe dieser Art im Regionalverband Saarbrücken.
„Wir wollten schon seit vielen Jahren eine solche Gruppe gründen, haben es jedoch nie geschafft. Dank Rebekkas Engagement ist es nun endlich soweit“, sagte Axel Hagedorn. Er ist Gründungsmitglied der 39 Jahre alten Nabu-Ortsgruppe Fechingen-Kleinblittersdorf und von Anfang an der Vorsitzende.
Die Ortsgruppe ist mit 1500 Mitgliedern einer der größten Vereine an der Oberen Saar. „Wir haben hier im Teich auch Bachflusskrebse. Sie ernähren sich von den Blättern der Schwarz-Erle. Doch die kleinen Krebse müssen aufpassen, denn sie stehen auf dem Speiseplan der Fische“, erklärte Axel Hagedorn am Donnerstag den gespannt zuhörenden Kindern.
„Es macht richtig Spaß, wenn wir so unsere Natur kennenlernen. Von weitem sieht es oft nur aus, wie Wasser und Bäume. Wenn man näher hinschaut, sieht man erst, wie schön alles ist“, sagte die 12-jährige Charlotte Emanuel aus Auersmacher.
Sieben Kinder waren zur offiziellen Gründung der Gruppe am Donnerstag im Robert-Jeanrond-Bürgerpark. Der Park soll auch die Heimat der Gruppe werden. „Eigentlich sind es insgesamt 15 Kinder, doch wegen Corona konnten nicht alle kommen. Wir müssen in den nächsten Wochen schauen, welche Projekte wir in der Pandemie-Zeit angehen können. Wichtig war jetzt, dass wir die Gruppe offiziell gründen“, erklärte Rebekka Nadig.
Der Samstagmorgen soll der offizielle Gruppentag werden. Es sind viele Projekte in der Natur geplant. „Einerseits gehören Naturerleben, Umweltbildung und der Erwerb von Kompetenzen im Naturschutz zu den erklärten Zielen der Naju-Gruppe. Andererseits wird in der Kleinblittersdorfer Naju-Gruppe auch viel Wert auf das Erleben von Dorfgemeinschaft und Zusammenhalt gelegt. Die Kinder und Jugendlichen sollen merken, dass auch ihr Engagement für das Dorf wichtig ist, dass es wahrgenommen und wertgeschätzt wird“, sagte die Leiterin der Naju-Gruppe weiter.
Wer Interesse an der Naju-Gruppe Fechingen-Kleinblittersdorf hat, kann sich direkt bei Rebekka Nadig wenden, Tel. (0176 478 26 722).
Text und Fotos: Heiko Lehmann.